Deshalb
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Hesses Großvater und die Eltern waren beide mit Basel verbunden. Sie gehörten zum Kader der Basler Mission mit ihrem Zugang zu Asien und Afrika. Somit erlebte Hermann Hesse bereits als Kind und Jugendlicher am Familientisch, was andere - falls überhaupt - erst als Erwachsene in akademisierter Aufarbeitung und Distanz erfahren; nämlich den Clash (Zusammenstoss) zwischen Basels Pietismus und fernöstlichem Buddhismus samt Hinduismus. Das hatte dem jungen Hesse 50 Jahre Vorsprung gegenüber seiner Konkurrenz verschafft, und brachte die Verweigerung des kriegstreiberischen Nationalismus sowie der materialistischen Abgründe des Bolschewismus mit sich. Sein Vorsprung machte ihn zur Avantgarde, was ihm die Welt 1946 mit dem Nobelpreis dankte.
Hermann Hesse weilte zweimal fünf Jahre in Basel, ging hier bis zum 9. Lebensjahr zur Schule und sprach Baseldeutsch. In Basel arbeitete er wiederum als junger Mann als Buchhandlungsgehilfe in der Reich'schen Buchhandlung an der Freienstrasse. Zwei seiner insgesamt drei Ehefrauen stammten aus Basel. In Basel begann Hesses Laufbahn, zuerst als Journalist, dann als Autor. Hier schrieb er seinen Hermann Lauscher (1901) und seinen ersten Erfolgsroman Peter Camenzind (1904). Später, 1925, mietete er an der Lothringerstrasse eine Wohnung um dort mit seinem Roman «Steppenwolf» zu beginnen.
Vor 100 Jahren waren es dieselben Basler Attribute hinter Hesses Karriere, welche auch heute Basels Benchmark im globalen Markt ermöglichen. Geografische Vorteile, globales Denken, Beziehungsnetze, Innovationsgeist, Präsenz der Wissenschaft, Abstraktionskultur, weltweite Wissenszugänge, Ideenmarkt, Sensorium für immaterielle Werte. Das Beispiel Hermann Hesse kann helfen, die Qualitäten und Chancen besser zu verstehen. Daran lässt sich das Hermann Hesse Festival Basel messen.
Hermann Hesse weilte zweimal fünf Jahre in Basel, ging hier bis zum 9. Lebensjahr zur Schule und sprach Baseldeutsch. In Basel arbeitete er wiederum als junger Mann als Buchhandlungsgehilfe in der Reich'schen Buchhandlung an der Freienstrasse. Zwei seiner insgesamt drei Ehefrauen stammten aus Basel. In Basel begann Hesses Laufbahn, zuerst als Journalist, dann als Autor. Hier schrieb er seinen Hermann Lauscher (1901) und seinen ersten Erfolgsroman Peter Camenzind (1904). Später, 1925, mietete er an der Lothringerstrasse eine Wohnung um dort mit seinem Roman «Steppenwolf» zu beginnen.
Vor 100 Jahren waren es dieselben Basler Attribute hinter Hesses Karriere, welche auch heute Basels Benchmark im globalen Markt ermöglichen. Geografische Vorteile, globales Denken, Beziehungsnetze, Innovationsgeist, Präsenz der Wissenschaft, Abstraktionskultur, weltweite Wissenszugänge, Ideenmarkt, Sensorium für immaterielle Werte. Das Beispiel Hermann Hesse kann helfen, die Qualitäten und Chancen besser zu verstehen. Daran lässt sich das Hermann Hesse Festival Basel messen.
Kennen Sie
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Das Schauspielhaus Basel inszeniert im Juni 2024 das Stück «Steppenwolf» nach dem gleichnamigen Roman von Hermann Hesse. Inszenierung: Lies Pauwels Première: 01.Juni 2024 l 19.30 h Schauspielhaus Basel Steinentorstrasse 7, 4051 Basel Auch in der neuen Spielzeit 24/25 ab 25.9.24 Letzte Aufführung am 14.12.24 |
Hermann Hesse
über sein
Leben in Basel
Brief aus Basel an die Eltern 26. Nov.1899, aus "Hesse in Briefen und Lebenszeugnissen"
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«Überhaupt hat das stetige Umgebensein von Werken der bildenden Kunst mir unsäglich wohl getan – als hätte ein ganzer Teil meines Innern bisher geschlafen und spürte nun den aufweckenden Sonnenschein auf den Lidern.»
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Hesse im Roman Peter Camenzind über seine Besuche bei Professor Rudolf Wackernagel in Basel
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«Alle paar Wochen ging ich einmal wieder in das gastliche Gelehrtenhaus. Allmählich kannte ich ziemlich alle dort verkehrenden Leute. Es waren meist Akademiker, viele Deutsche darunter, von allen Fakultäten, ausserdem ein paar Maler, einige Musiker, sowie ein paar Bürgersleute mit ihren Frauen und Mädchen.»
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Im Roman Hermann Lauscher lässt Hesse die Aufzeichnungen des Dahingeschiedenen am Schluss als Tagebuch folgen, bei dem er sich an seine Kindheit in Basel erinnert und an den Müllerweg bei der Schützenmatte.
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«In dieser Zeit hat sich die freie, sonnige Strasse mit nur einer Häuserreihe vor der Stadt mir eingeprägt, in der wir wohnten, ferner die auffallenderen Gebäude der Stadt, das Rathaus, das Münster und die Rheinbrücken, und am meisten ein weites Wiesland, hinter unserm Haus beginnend und für meine Kinderschritte ohne Grenzen......Beim Drandenken ist mir zumut, als wäre alles Kostbare, was ich später mit Augen sah und mit Händen besass, und selber meine Kunst, gering gegen die Herrlichkeiten jener Wiese.»
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Brief von Hermann Hesse an Ernst Morgenthaler über die Wintermonate 1924/25 und sein Domizil an der Lothringerstrasse 7 in Basel
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« […] dort, in einer sehr lieben kleinen Mansardenwohnung von 2 Stuben, habe ich die erste Hälfte meines Steppenwolfs geschrieben. Wenn ich heimkam und die Treppen hinaufstieg, stand auf dem Vorplätzchen vor der Glastür im 2. Stock die schöne Araukarie.»
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Die Leiden des
jungen Hesse Dieses Bild zeigt den 22-jährigen Hermann Hesse mit Basler Wurzeln an der Schwelle zu seiner Karriere als Romanautor. Zwar hatte er seiner Mutter bereits mit zwölf Jahren geschrieben, was er einmal werden wollte: Dichter. Jedoch nach einem versuchten Suizid und zwei abgebrochenen Ausbildungen wusste er noch keineswegs, dass er dereinst mit 150 Millionen Exemplaren, übersetzt in 72 Sprachen, der am zweitmeisten verkaufte deutschsprachige Schriftsteller und zudem Nobelpreisträger werden würde. |
Autobiografische Skizze von Hermann Hesse für das amerikanische Nachschlagewerk Living Authors
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«Die Lehren des alten Indien und die der alten Chinesen haben ebenso viel Einfluss auf mich gehabt wie das pietistisch gefärbte Christentum des Elternhauses»
Der Einfluss der Basler Mission auf die Entwicklung des kleinen Hermann war prägend, einerseits durch die strengen pietistischen Erziehungsmethoden, andererseits brachten die weltweiten Beziehungen des Missionshauses mit Missionaren aus Indien, China und Afrika Einblicke in eine andere Welt mit sich. Dem sehr fantasievollen Knaben erschloss sich mit den fernöstlichen Begegnungen und Erzählungen eine neue exotische Welt. So bekam er als Kind am Familientisch die christliche Wertsphäre vermittelt, jedoch auch die verschiedenen Ansichten des Hinduismus und Buddhismus. Die Kontakte der Eltern zu den vielen Missionaren, welche auf Heimaturlaub waren oder in der direkten Nachbarschaft im Ruhestand lebten, trugen zu seiner Weltoffenheit bei. All diese Komponenten eines Weltbürgertums «waren die Grundlagen für eine Isolierung und für ein Gefeitsein gegen jeden Nationalismus, die in meinem Leben bestimmend gewesen sind». |